An über 25 Standorten im gesamten Ortskern verteilt hängen an historisch bedeutenden Gebäuden Informationstafeln. 

Altes Rathaus

Rathausplatz

Erbaut um 1912, diente das Gebäude 63 Jahre lang der ehemaligen Gemeinde Ründeroth als Rathaus. Nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 zog die Gemeindeverwaltung ins neue Rathaus nach Engelskirchen. Ründeroth, urkundlich erstmals 1174 erwähnt, und seine eigenständige Gemeinde ging in die Gemeinde Engelskirchen über.     

Heute befinden sich in dem Gebäude die öffentliche Bücherei und das Archiv des Heimat- und Verschönerungsvereins sowie Räume einiger  Ortsvereine.

Seit einigen Jahren ist auch wieder möglich, sich hier im ehemaligen Ratssaal standesamtlich trauen zu lassen. Informationen hierüber gibt es   bei der Gemeindeverwaltung in Engelskirchen.

Das umfangreiche Archiv des Heimat- und Verschönerungsverein kann bei Interesse gerne besichtigt werden. Termine nach Vereinbarung, nähere Informationen entnehmen sie bitte den Link unten.

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Dörrenberg Edelstahl GmbH

Baumhof

Hauptstrasse 18

Der Baumhof hat eine lange, wechselvolle Geschichte und wurde zwischen 1770 und 1780 erbaut. Ründeroth lag an der Zeithstraße, einer alten Handelsstraße die von Bonn über Siegburg, Drabenderhöhe, Ründeroth, Marienheide und Halver bis nach Dortmund führte. Hier im Baumhof machten die Pferdefuhrwerke gerne Rast.

1851 kaufte Christian Heinrich Jaeger den Baumhof mit Hofraum und Stallungen für 5.200 Taler. Sein Sohn Carl ließ den alten Baumhof 1908 abreißen und an seiner Stelle entstand für 51.000 Goldmark das heutige Gebäude in dem sich eine Gastwirtschaft und ein Hotel befanden. 1995 endete mit der Schließung durch Alfred und Erika Jaeger die ruhmreiche Geschichte des Baumhofs. Eine Rarität war ein großer gußeiserner Ofen der Firma Küppersbusch, auf dem Frau Jaeger bis 1995 kochte. Von diesem Ofen gibt es nur noch zwei Exemplare in Deutschland, der andere Ofen steht im Schloss Neuschwanstein in Füssen im Allgäu. Interessierte können den Ofen hier im Hause nach Terminabsprache gerne besichtigen.

In den Folgejahren wechselten noch mehrfach die Pächter bis zur endgültigen Schließung des Restaurants im Jahre 2012.

Heute werden die oberen Etagen des Gebäudes als Wohnungen genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich ab Frühjahr 2015 das Domizil der Alternativen Tagespflege.  

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Stefan Schmidt – SCHMIDT Bus + Reise, Weiershagen

Ehemaliges Bürgermeisteramt

Markt 7

Das Haus der heutigen Apotheke am Markt hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zunächst wurde 1780 hier ein Gebäude errichtet und 90 Jahre lang als „Primärschule“ genutzt. Der Schulsaal war im 1. Stock mit Ausblick zum alten Markt. Danach wurde das Haus umgebaut und ab 1878 als Wohnung und Amtssitz des Bürgermeisters von Ründeroth genutzt.

1891 wurde das Haus abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Es wurde aber weiterhin als Bürgermeisteramt genutzt. Durch den Bau eines neuen Rathauses am Rathausplatz erfolgte 1912 der Umzug in den Neubau. Das alte Bürgermeisteramt wurde für 13.000 Mark an den Barbier und Zahntechniker Karl Bick jun. verkauft.

Das Gebäude wurde danach viele Jahre als Zahnarztpraxis und Drogerie genutzt, bevor es 1975 vom heutigen Besitzer Jean-Pierre Klahn zur Apotheke am Markt nochmals umgebaut wurde.     

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Apotheke am Markt

Bergbau in Kaltenbach
am HVV-Vereinshaus

Ohler Strasse 28

Zum Bergrevier Ründeroth gehörten mehrere Erzlagerstätten (hauptsächlich Eisenerz) in und um Ründeroth, die möglicherweise schon ab dem 11. Jahrhundert abgebaut wurden.

Bedeutende Vorkommen fanden sich vor allem am Kaltenbach, in Wiehl-Forst, im Walbachtal sowie nordöstlich von Wallefeld. Vielleicht waren diese Erzlagerstätten, zusammen mit der Lage Ründeroths an einer Furt der historischen Zeithstrasse, mit entscheidend für die Ortsgründung an dieser Stelle des Aggertals.

Erstmalig erwähnt wurde Ründeroth (gen. Ruinede Rodhe) im Jahr 1174. In diese Zeit fällt auch die Erstnennung von Kaltenbach (gen. „Caldinbecke“), wo bereits um die Jahre 1183/87 Silberbergbau betrieben worden sein soll.

Am sog. „Silbersiefen“ in Ründeroth-Ohl ist ebenfalls ein so früher Bergbau denkbar. Später wurde am Silbersiefen Blei in größeren Mengen abgebaut. Noch heute heißt die Straße hier „Am Bleiberg“. Das größte Abbaugebiet im Bergrevier Ründeroth waren aber die Vorkommen in Kaltenbach, wo über die Jahrhunderte Eisenerz und andere Erze auf verschiedenen Gruben abgebaut wurden.

Besonders erwähnenswert ist die Grube „Fünfzehn Löwenpfähle“ des Peter Kauert aus Verr bei Drabenderhöhe. Er war sehr erfolgreich, weil es ihm 1721 durch die Errichtung einer wasserbetriebenen Pumpe (der sog. „Wasserkunst“) gelang, seine Stollen zu entwässern und damit sicher zu betreiben. Die Grube Fünfzehn Löwenpfähle förderte von 1721 bis 1863 mehr als 23000 t Eisenerz. 1884 berichtet der Bergrat Leopold Kinne, dass im gesamten Bergrevier Ründeroth allein im 19. Jhd. 286 Eisen-, 131 Blei-, 22 Kupfer- sowie sechs Zinkgruben bestanden. Im Jahr 1870 erwarb die Firma Krupp aus Essen die Grubenfelder in Kaltenbach und Forst. Krupp betrieb diese bis zum Ende des Bergbaus in Ründeroth im Jahre 1912.

Zuletzt wurde von Forst aus das Eisenerz mit einer Drahtseilbahn an der hohen Warte vorbei, zum Bahnhof Ründeroth transportiert und dort auf Waggons der Eisenbahn verladen.

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Volksbank Oberberg eG

Evangelische Kirche
Ründeroth

Markt 2

In einer Urkunde aus dem Jahr 1174 wird der Ort Ründeroth erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit muss der Kirchenbau, wohl in Form einer romanischen Basilika, bereits vollendet gewesen sein und davon sind heute noch der Turm sowie die Untermauern des Langhauses zu sehen. Vom 12. bis zum 18. Jahrhundert war das Langhaus ein dreischiffiger Bau, mit hohen Spitzpfeilern und Kreuzgewölben im Inneren. Den Abschluss nach Osten bildete ein halbkreisförmiger Chorraum, mit vermutlich zwei Apsiden (gewölbte Nischen). Dieser Chorraum wurde im 15. Jahrhundert abgerissen und durch ein spätgotisches Querhaus mit Stützpfeilern und Kreuzgewölben im Inneren ersetzt. Etwa zur gleichen Zeit ist die Dachkonstruktion des Turms, von der ehemals romanischen, eher flachen, einfachen Dachhaube, hin zu der jetzigen, schlanken, achteckigen Pyramide verändert worden. Noch heute lässt sich gut erkennen, dass sich die vier Spitzgiebel direkt oberhalb der Schallöffnungen des Turms, farblich und strukturell von dem älteren, darunterliegenden Mauerwerk des romanischen Turms unterscheiden. Während der vorreformatorischen Zeit war die Kirche dem heiligen Jakobus geweiht und seit etwa 1560 ist sie evangelische Pfarrkirche. Die drei Glocken stammen von 1494, 1508 und 1538. Die Turmuhr wurde im Jahr 1887 angebracht.

Die neueren Untersuchungen durch das Amt für Denkmalpflege im Rheinland im Rahmen der dringend notwendigen Renovierungsarbeiten am Mauerwerk sowie am Dach des Kirchenschiffs von Frühjahr 2017 bis Herbst 2018, brachten neue, bisher nicht bekannte Details zur Baugeschichte der Kirche hervor. So ist die Dachkonstruktion des Turms wohl etwa 350 Jahre älter als bisher angenommen und stammt aus der spätgotischen Umbauphase der Kirche (s. o.). Des Weiteren konnten mittelalterliche Verputzreste in den Schallöffnungen des Turmes sowie Originalhölzer aus der Bauphase der Kirche gesichert werden. Völlig unbekannt war, dass die Säulen in den Schallöffnungen aus Kalksinter, der aus der römischen Eifelwasserleitung nach Köln stammt, gefertigt wurden. Ungewöhnlich sind die Entdeckungen von winzigen Widder- und Ochsenköpfen an dem Säulenkapitell in der rechten Schallöffnung an der Südseite des Turms. Diese Steinmetzarbeiten sind bisher einzigartig und könnten aus einer Laune des Steinmetzes heraus entstanden sein. Die Säulen stammen sicher aus der romanischen Bauphase der Kirche.

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

das promotion, Dirk Althof, Agentur für Sport- & Kommunikation, Ründeroth

Französische Schule

Hauptstrasse 6

Französische Schule

Das genaue Alter des Gebäudes ist nicht bekannt. In dem Haus wurde 1750 von dem Pfarrer Leopold Goes (1730 – 1795) eine Lateinschule gegründet. Junge Leute aus der näheren und weiteren Umgebung kamen zum Lernen in diese damals sehr bekannte Schule und wohnten in Ründerother Familien.

Als Fremdsprachen wurden Latein, Englisch und Französisch gelehrt. Eine besondere Bedeutung kam der Mathematik und den Naturwissenschaften zu. Den Mädchen wurde auch Handarbeitsunterricht erteilt. Sogar Tanzunterricht zählte damals zum Lehrplan. Die Schule kannte bereits Abschlussprüfungen. Eine noch größere Bedeutung erlangte das Haus nach 1781.

In diesem Jahr wurde das Haus umgebaut und der französischen Wohnweise angepasst. Der Grundriss im Obergeschoss und die großen Fenster lassen die französische Bauweise heute noch erkennen. Hier wohnte auch der aus Frankreich stammende französische Sprachlehrer Beck (gest. 1820) und danach auch sein Sohn, der hier bis zu seinem Tode 1842 ebenfalls als Lehrer wirkte.

1781 hatte sich aus mehreren Privatpersonen eine Aktiengesellschaft gebildet, „zur Errichtung und Unterhaltung einer lateinisch-französischen Schule“. Die AG. kaufte das Haus und baute es für Schulzwecke weiter aus. Es ist unter dem Namen „Französische Schule“ bekannt geblieben.        

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung von:

August Jaeger Nachf. GmbH & Co. KG, Büchlerhausen

Freibankhäuschen
HVV-Vereinshaus

Ohler Strasse 28

An der Stelle des heutigen Vereinshauses des Heimat- und Verschönerungsvereins stand ursprünglich das „Freibankhäuschen“

Hier, ein Stück außerhalb des Dorfes, wurde einst Fleischverkauf etwas freier als unter der strengen Gewerbeordnung des niedergelassenen Schlachthandwerks betrieben. Das heißt, dass im Freibankverkauf das beanstandete, aber genusstaugliche Fleischwaren für ärmere Bevölkerungsschichten wesentlich billiger zu kaufen waren.

Eine noch frühere Freibank der ehemaligen Gemeinde Ründeroth war zuvor schon 1903 in Wiehlmunden eingerichtet worden. Und noch weiter zurück soll auch am Ohl eine Freibank bestanden haben.

Ab den 1930er Jahren diente das Gebaude dann viele ahre als Werkhof des Gemeindewasserwerks und als Standort für den Gemeindetraktor.

Danach rand hier der Ründerother Kaninchenzuchrverein für viele Jahre seine Bleibe.

Und seit 2003 unterhält der Heimat- und Verschönerungsverein von 1866 e.V. hier sein Vereinshaus mit Lager und Werkstatt

Natürlich hat das alte Gebäude im Laufe dieser langen Zeit einige Um- und Anbauten erfahren, so dass ihm aus der alten Zeit eigentlich nur sein alter Name geblieben ist: Die Ründerother Freibank

Freiwillige Feuerwehr Ründeroth

Hauptstrasse 29

Freiwillige Feuerwehr Ründeroth

Aus einem Nachbarschaftsgedanken der gegenseitigen Hilfeleistung heraus wurde auf Anregung ortsansässiger Bürger, Kaufleute und Handwerker am 17. Juli 1881 die Freiwillige Feuerwehr Ründeroth gegründet, zum Zweck ein geordnetes Zusammenwirken bei Feuergefahr zu bewerkstelligen und ferner, um Leben und Eigentum der Bewohner im Brandbezirk Ründeroth zu schützen.

Bevor diese Gründung zu Stande kam, unterhielt die Bürgermeisterei Ründeroth in verschiedenen Außenortschaften bereits 9 Feuerspritzen. Die Spritzen wurden von den Einwohnern der einzelnen Ortschaften bedient, denen zur Auflage gemacht wurde, Feuerhaken und lederne Eimer bereit zu halten. Mit der Gründung der Feuerwehr wurde der Brandschutz in der ehemaligen Gemeinde Ründeroth wesentlich verbessert. Das erste im Jahr 1932 gekaufte Motorlöschfahrzeug kostete 7.200 Reichsmark. Heute kostet ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug rund 400.000 €. 1939 folgte ein modernes Fahrzeug mit der Bezeichnung LF-15 TS.

Im 2. Weltkrieg wurde auf Befehl des „Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei“ eine Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gebildet, die aus 3 Zügen mit je 2 Fahrzeugen bestand. Unsere Wehr gehörte mit Weiershagen zum 3. Zug und fuhr 1943 nach den großen Luftangriffen an Rhein und Ruhr zu Einsätzen nach Köln, Düsseldorf und Remscheid.

In seiner wechselvollen, inzwischen über 133-jährigen Geschichte, hat die Feuerwehr unzählige Einsätze gefahren. Sie ist flächenmäßig für eines der größten Einsatzgebiete im Oberbergischen Kreis zuständig. In der Regel rückt unser Löschzug im Jahr zu rund 100 Einsätzen aus.

Heute gehört die Feuerwehr zur Freiwilligen Feuerwehr Engelskirchen. Diese gliedert sich auf in die Löschgruppen Loope und Osberghausen und die Löschzüge Engelskirchen und Ründeroth. Ende 2014 sind im Löschzug Ründeroth knapp 60 Frauen und Männer ehrenamtlich aktiv.    

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Frank Reuter, Architekt, Ründeroth

Geburtshaus
Kotz

Hauptstrasse 12

Sie stehen vor dem Geburtshaus von Gustav-Friedrich Kotz. Er war der Vater des Mitgründers der Bergischen Patentachsenfabrik in Wiehl. Die Firma BPW in Wiehl gehört zu den größten Arbeitgebern im Oberbergischen Kreis und fertigt Achsen für die Autoindustrie.

Nach dem zweiten großen Brand in Ründeroth im Jahre 1721, der alle Häuser, zum Teil noch mit Stroh gedeckt, zerstörte, wurde dieses Haus in den 30er Jahren des 18ten Jahrhunderts von Peter Eberhard Müllensiefen gebaut. Später gehörten Haus und Geschäft Christian-Peter Zapp, Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Ründeroth von 1806 – 1817. Seine Tochter Wilhelmina heiratete Christian-Friedrich Kotz. Sie hatten in diesem Haus einen sogenannten Winkel in Spezerei- und Ellenwaren. Heute würde man Haushaltswarengeschäft sagen. Ch.-F. Kotz verunglückte 1843 tödlich im Rhein, so dass seine Frau das Geschäft zunächst alleine weiter führen musste. Sie vererbte das Geschäft und das Haus an ihren Sohn Gustav-Friedrich Kotz. Er verkaufte das Geschäft später an Heinrich Dreibholz.

Heute wird das Haus als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.    

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung von:

Stefan Tusk – TUSK GmbH Heizung & Sanitär

Alter Markt,
die Fuhrt und
die Aggerbrücke

Der Alter Markt, amtliche Bezeichnung seit 1903, mit seinen historischen Fachwerkhäusern war vor 1830 das Zentrum Ründeroths. Seine  Lage erstreckt sich vom Markt bis zur Kamperstraße. Der Kirchplatz, den wir heute als Markt bezeichnen, war bis dahin Friedhof und wurde erst mit dem Bau (1823 – 1834) der Köln – Olpener Chaussee zum öffentlichen Platz.

Am Alter Markt finden wir am „Haus Remmel“ die älteste erhaltene Balkeninschrift von 1684. Noch älter war das 1962 abgerissene Haus Richartz, dass einem Neubau des Lebensmittelgeschäftes Fielenbach (heute ein Wohnhaus) weichen musste.  Die Familie Richartz betrieb hier am Alter Markt eine Gerberei, die aber Ende der 1950-ziger Jahre ihren Betrieb einstellte. Bei den beiden großen Bränden, 1621 und 1720 wurden zahlreiche Häuser hier am Alter Markt zerstört. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Häuser hier am Alter Markt liebevoll restauriert.

Ein kurzes Wegstück hinter den Geschäften am Markt und Schützenhof führte früher zur Furt. Hier querten im Mittelalter die Fuhrwerke, die über die Zeithstraße (von Bonn nach Dortmund) nach Ründeroth kamen, die Agger. Aus der Türkensteuerliste von 1542 wissen wir, dass es zu dieser Zeit bereits eine kleine Holzfußgängerbrücke gab. Erst 1845 wurde die erste Steinbrücke gebaut, die 1928 durch eine größere Stahlbeton-brücke mit zwei Mittelpfeilern ersetzt wurde. Diese wurde kurz vor Ende des 2. Weltkrieges am 12. April 1945 durch deutsche Soldaten gesprengt. Amerikanische Pioniere bauten danach eine Notbrücke, die sie nach US-General George Smith Patton benannten. Erst 1949 wurde die jetzige Brücke, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern die Agger schräg überquerte, für den Verkehr frei gegeben. Durch den Brückenneubau veränderte sich das Ortsbild an dieser Stelle erheblich.      

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Dr. Gerd und Heidi Wende, Ründeroth

Millionentor

Hauptstraße/ Friedhofsstraße

Zwischen dem Haus Zapp (linkes Haus) und der ehemaligen Französischen Schule (rechtes Haus) ist die Friedhofsstraße durch ein Wohngeschoss torartig überbaut.

Das Tor ließ Kommerzienrat Gustav Dörrenberg 1923 bauen. Zu dieser Zeit herrschte in

Deutschland Inflation und das Tor hatte daher Millionen gekostet. Davon abgeleitet wurde der Name Millionentor.

Am Millionentor beginnt die Friedhofsstraße. Die amtliche Bezeichnung erfolgte 1903. Die Straße führt

in Richtung der beiden Friedhöfe. Hinter dem Bahnübergang gabelt sie sich und geht rechts als Rauscheider Straße zum Kommunalfriedhof und links über die Cronenburg zum katholischen Friedhof.

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung von:

Herbert Stahl – Wasch- und Service Park Büschlerhausen

Das Haus von Johann
Christian Kotz

Alter Markt 6

Haus von Christian Kotz

Dieses stattliche Haus baute Johann Christian Kotz 1786. Von Beruf war er „Winkelier in Spezerei- und Ellenwaren“. Ferner war er auch „Reidemeister“, das heißt er besaß einen der zahlreichen Hammerwerke  hier im Aggertal.

Auffallend ist die gut erhaltende Hausinschrift die folgenden Text hat: SIT NOMEN DOMINI BENEDICTUM MDCCLXXXVI, AUG XIX J. C. Kotz, C. E. Fassbender, EHELEUTE. THU RECHT UND SCHEUE NIEMAND. Die lateinischen Worte heißen: Der Name des Herrn sei gelobt, die Jahreszahl ist 1786.

Heute wird das Haus als Mehrfamilienhaus genutzt.    

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Siegfried Schumacher GmbH, Büchlerhausen

Haus
Mücher

Hauptstrasse 37

Haus Mücher

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war an der hiesigen Stelle ein schöner Garten. 1909 baute der Kaufmann Emil Mücher das heutige Haus als repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus. Davor hatte das Ehepaar Mücher bereits ein kleines Geschäft in dem rechts angrenzenden Gebäude.

Das Besondere an dem neuen Haus war, dass es hier einen „Konsum“ gab. Es war das erste große Lebensmittelgeschäft in Ründeroth mit Anschluss an die Konsumgenossenschaft. Zur damaligen Zeit war dies etwas Außergewöhnliches. Emil Müchers Tochter Hanni führte mit ihrem Mann Bernhard Kranz bis Mitte der 1960-ziger Jahre in dem Gebäude ein kleines Lebensmittelgeschäft. 30. Jahre lang betrieb danach Ingeborg und Helmut Babucke hier einen Frisörladen.

Auffallend an dem Gebäude ist die verzierte Fassade mit Jugendstilelementen. 

Auch heute wird das Gebäude noch als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.   

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Jutta und Dr. Gero Karthaus, Ründeroth

Haus Ohl

Haus Ohl

An der Ecke zur Straße „Am Giersberg“ steht dieses respektable Haus und weist mit seiner Geschichte weit in die von HAUS Ohl zurück. Sein schönes Fachwerk stammt aus dem 18. Jahrhundert; doch das bruchsteinerne Hochparterr mit Freitreppe unter den hohen Linden ist vermutlich bedeutend älter. Könnte nicht vielleicht hier der Ursprung des alten Rittersitzes im „Auel“ gewesen sein?

Das große Bruchsteinhaus auf der rechten Seite hatte der „Königlich-Preußische“ Bürgermeister von Ründeroth, Eduard-Michael Dörrenberg (1804-75), bis zu seinem Tode 33 Jahre lang als Amtssitz und Wohnung. Zu dieser Zeit war das Haus von einem versumpften Wassergraben umgeben. Doch schon vor dieser Zeit hatten bereits fünf Genrationen seiner Vorfahren hier gelebt und waren vor allem mit der Gewinnung von Erz und seiner Verarbeitung zu Eisen und Stahl zu wachsendem Wohlstand und Ansehen gekommen.   

Doch die Geschichte von „Haus Ohl“ reicht noch viel weiter zurück. Schon 1413 wird das Gut erstmals urkundlich als abgabenpflichtig an den Lindlarer Fronhof des St. Severinstifts zu Köln erwähnt, das hier am Giersberg (Hohe Warte) wertvollen Waldbesitz hatte und auch am Gewinn des Erzbergwerks im Ohler „Silbersiefen“ beteiligt war.

In der Folge ging der Besitz vom Kölner Stift zunächst auf Familien des niederen Verwaltungsadels und dann in die Hände bürgerlicher Kaufleute über. Dabei spielte das Geschäft mit dem Erz immer eine wichtige Rolle; denn hier lag schon seit jeher das eigentliche „Feld“ von „Haus Ohl“. Und so wuchs im 19. Jahrhundert unter den Söhnen von Eduard-Michael Dörrenberg auch der alte Ründeroth „Hammer“ zu dem Stahlwerk heran, das heute noch den Namen der Familie trägt.

Aber auch Ohl selbst ist seitdem ständig gewachsen. Aus dem ehemals kleinen Weiler mit nur wenigen Nachbarhäusern um das „Haus Ohl“ herum ist zwischen Agger und dem Hang des Giersbergs ein ausgedehnter und attraktiver Ortsteil von Ründeroth geworden.

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung durch:

Ohler Bürgerinnen und Bürger

Haus Remmel

Alter Markt 31

Dieses Haus gehört zu den ältesten Häusern von Ründeroth. Den großen Brand von 1720, durch das zahlreiche Häuser im Ortskern vernichtet wurden, hat das Haus Remmel offensichtlich gut überstanden. Damals lag der Hauseingang unter dem Balken mit der Inschrift: DEN EINGANG UND DEN AUSGANG MEIN LASS DIR O GOTT BEFOHLEN SEIN, ANNO 1684“. Links neben der damaligen Haustüre war ein Brunnen der durch ein kleines Brunnenhaus geschützt war.

Im Jahr 1898 wurde das Haus von dem Kutscher Joseph Remmel aus Engelskirchen ersteigert. Er führte in Ründeroth ein Fuhrgeschäft. Sein Sohn Karl war ebenfalls Kutscher. Er fuhr bei Beerdigungen den Leichenwagen. Ferner war er auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Bei jedem Alarm spannte er eiligst seine Pferde vom Fuhrwerk aus und spannte dann am Feuerwehrhaus an der Hauptstraße die Feuerspritze an.

Auch sein Sohn Hans war in der Feuerwehr aktiv. Am 01.06.1958 wurde Hans Remmel zum Spielmannszugführer gewählt, den er dann rund 30 Jahre leitete. Anfang der 1960-ziger Jahre hatte der Spielmannszug seine „besten Jahren“. 1961 fand in Ründeroth ein Treffen von rund 50 in- und ausländischen Spielmanns- und Fanfarenzügen statt. Im gleichen Jahr gewann der Spielmannszug beim Bundeswertungsspielen der Feuerwehren in Bad Godesberg eine Goldmedaille mit Urkunde.

Das Haus wird heute von Michael Remmel mit seiner Familie bereits in der fünften Generation bewohnt.   

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Herbert Stellberg, Ründeroth

Haus Womelsdorf

Saure Wiese 2

Haus Wolmersdorf

Das älteste Haus in Ründeroth

Das Haus Womelsdorf wurde Ende des 15. Jahrhunderts gebaut. Es ist damit das älteste Haus in Ründeroth. Das Haus war rund

300 Jahre das einzige Haus am westlichen Ende unseres Dorfes.

Oberhalb des Hauses waren die Hänge noch dicht bewaldet, nur ein Karrenweg führte am Haus vorbei am Hang entlang hinunter

Richtung Ohl. Noch heute kann man den Anfang dieses Weges erkennen, er führte seitlich am Haus Womelsdorf vorbei. Damals

kamen die Karren beladen mit dem Erz aus den Gruben von Kaltenbach über die „Ohler Freiheit“ den Hang hinauf. Vorbei am

Haus Womelsdorf fuhren sie dann hinunter zur Aggerfurt (nähere Infos auf der Tafel am Alter Markt). Dort durchquerten sie die

Agger und zogen weiter auf der ehemaligen Zeithstraße Richtung Dortmund.

Christian Womelsdorf war Stellmacher und betrieb in seinem Haus eine Stellmacherei. Vermutlich mussten die Wagen hier oft wieder fahrtüchtig gemacht werden. Eine Stellmacherei war zur damaligen Zeit so wichtig wie heute eine Kraftfahrzeugwerkstatt.

Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt. Es wurde von seinem heutigen Besitzer in liebevoller Kleinarbeit und mit viel

Aufwand restauriert.

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

TUI ReiseCenter Stephan Lang, Ründeroth

Haus Zapp

Hauptstrasse 4

Christian-Peter Zapp war von 1806 – 1817 der erste Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Ründeroth. Die Franzosen begannen 1806 mit der Einführung einer modernen Gemeindeordnung. Danach arbeitete auch Bürgermeister Zapp. Er erledigte ehrenamtlich seine Amtsgeschäfte in diesem 1775 von seinen Eltern erbauten Haus. Von Beruf war Bürgermeister Zapp Kolonialwarenhändler, Gastwirt und Brennereibesitzer.

Er war auch Eigentümer der Stahlquelle und versuchte durch Einrichtung bescheidener Badestuben im Haus die Quelle wirtschaftlich zu nutzen. Die Stahlquelle plätscherte noch lange als Brunnen vor dem Haus, musste aber 1957 geschlossen werden, da Untersuchungen ergeben hatten, dass das Wasser verseucht war. Den Brunnen vor dem Haus kann man auf der rechten Hausseite heute noch erkennen.

Christian-Peter Zapp führte 1809 die erste Volkszählung durch. Zur damaligen Zeit lebten 421 Personen in Ründeroth. Im Jahr 2012 waren es rund 3.000 Personen.   

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung von:

Hartmut Kretschmann, BBS – Beton-, Bohr- und Sägeservice GmbH

Alte
Hirsch-Apotheke Ründeroth

Hauptstrasse 36

Hirsch Apotheke

Das Gebäude der alten Hirsch-Apotheke wurde 1840 an der neuen Köln-Olpener-Chaussee, der heutigen Hauptstraße, von dem Stahlfabrikaten Gustav Zapp gebaut. Er war ein Sohn von Christian-Peter Zapp, des ersten Bürgermeisters von Ründeroth.

1865 erwarb der Apotheker Gerhard Wilhelm Dewies das Haus. Er verlagerte seine Apotheke vom bisherigen Standort am Markt in dieses schöne Haus. Um 1900 übernahm der ehemalige Provisor des Gerhard Wilhelm Dewies, K. Nettesheim, die Apotheke. Er verkaufte die Apotheke schließlich an Karl Gissinger sen., der 1902 die Hirsch-Apotheke in Ründeroth übernahm. Bis zum Jahr 1975 war die Hirsch-Apotheke die einzige Apotheke im Ort.

Die Hirsch-Apotheke ist seit 1902 im Besitz der Familie Gissinger, die diese inzwischen in der dritten Generation führt. Eine Übergabe in die vierte Generation ist gesichert, da Sebastian und Isa, beides

Kinder des heutigen Besitzers Stephan Gissinger, auch Apotheker bzw. Apothekerin geworden sind.

1974 wurde die „neue“ Hirsch-Apotheke in einem Neubau unmittelbar neben dem alten Gebäude eingeweiht. In der „alten“ Apotheke befindet sich heute eine Arztpraxis.

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Hirsch-Apotheke Ründeroth

Hof Walbach der Familie Müller

Walbach 10

Haus Müller

Schon im Jahr 1413 wird im Kämmerei-Register des Stiftes St. Severin zu Köln der »Hof zue Waelbech« als dem Fronhof Lindlar zugehörig, erstmals erwähnt. In den Türkensteuerlisten des 16. Jahrhunderts werden 1543 ein »Heynrich yn der Walbach« und 1565 ein »Selbach in der Walbach« als Hofbesitzer und somit als abgabenpflichtig angegeben.

Das heutige, repräsentative Steinhaus wurde 1721 von den Eheleuten Christian Müller und Christine Magdalena Neuhaus erbaut, wovon die in Sandstein eingemeißelte Inschrift über dem heutigen Eingang zeugt. Vollständig aus Stein erbaute Wohnhäuser – im Gegensatz zu den in dieser Zeit üblichen Fachwerkhäusern – konnten sich nur sehr wohlhabende Familien leisten. Die Familie Müller/Walbach war schon recht früh wirtschaftlich gut gestellt. Sie war unter anderem als Reidemeister (Metallproduzenten) an der Ründerother Hütte beteiligt, wie zum Beispiel der original erhaltene Hüttenplan von 1773 zeigt. Die Familie war auch im Besitz von Wasserhämmern zur Stahlerzeugung in der Region. Unter anderem gehörte der Oelchenshammer im Leppetal bei Bickenbach dazu.

Seit 1784 wurde neben der Landwirtschaft auch eine Kornbrennerei in der Walbach betrieben, die bis 1969 produzierte. Die hochprozentigen Getränke, zu denen auch Brandwein und Liköre gehörten, wurden in den meisten Gaststätten der Region angeboten.

Ein bekannter Werbespruch lautete: »Müllers Korn, rein gebrannt, im Oberbergischen gut bekannt«.

Seit 1721 ist das Haus über neun Generationen ununterbrochen im Familienbesitz geblieben und feierte im Jahr 2021, dreihundertjährigen Geburtstag.

Katholische Kirche
Ründeroth
St. Jakobus

Hauptstrasse 22

Die katholische Kirchengemeinde Ründeroth gründete sich 1859. Die Pfarrkirche, dem heiligen Jakobus geweiht, wurde hier 1866 gebaut, zunächst aber ohne Turm. Mit der beginnenden Industrialisierung des Aggertals in den 1870-ziger Jahren stieg auch der Anteil der katholischen Bevölkerung schnell an. Dabei erwies sich die Kirche als zu klein und machte eine Erweiterung unumgänglich. Zum Jahresende 1893 waren die Bauarbeiten nach Plänen des Kölner Baumeisters Theodor Kremer abgeschlossen. Jetzt hatte die Kirche auch den heutigen Turm und ihr erstes Geläut mit drei Bronzeglocken. Die kleine und mittlere Glocke mussten 1917 und die große 745 Kg schwere Glocke 1942 für den Kriegsbedarf abgeliefert werden. 1925 wurden als Ersatz zwei Gussstahlglocken angeschafft.

Die Bemühungen um ein neues, schönes Geläut begannen 1962 und führten 1964, 100 Jahre nach der Grundsteinlegung der Kirche, zum Ziel. Die Stahlglocken von 1925 blieben an ihrem Platz. Darüber wurden 1964 vier neue Bronzeglocken auf gehangen. Das Geläut ist auf es – ges – as – b gestimmt und auch den Glockentönen der evangelischen Kirche angepasst. Sie haben ein Gewicht von 370 Kg, 550 Kg, 820 Kg und 1.200 Kg.  

Das Wertvollste in der Kirche ist der aus dem 12. Jahrhundert stammende Taufstein aus Siebengebirgstrachyt. Wahrscheinlich wurde der Stein zeitgleich mit dem Bau der heutigen evangelischen Kirche dort aufgestellt. Er hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Erst 1959 wurde der   15 Zentner schwere Taufstein wieder entdeckt und restauriert. Seit Herbst 1962 steht der Taufstein hier in der katholischen Kirche.   

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Uwe Söhnchen, Alternative Tagespflege, Ründeroth

Haus des Kommerzienrates Gustav Dörrenberg

Hauptstraße 12

Haus des Kommerzierat Dörrenberg

Dieses schöne, große Haus wurde 1822 von Christian-Peter Zapp erbaut. Kommerzienrat Gustav Dörrenberg kaufte das Haus 1896 von seiner Tante Emma Zapp und er lebte bis zu seinem Tode im Jahr 1939 in diesem repräsentativen Gebäude. Der im Jugendstil erbaute Wintergarten auf der linken Hausseite wurde 1905 angebaut. Fünf Jahre später wurde das Haus durch einen Anbau  auf der rechten Seite vergrößert.

Hinter dem Haus erstreckte sich früher bis zur Friedhofstraße ein großer Biedermeiergarten mit einem wunderschönen Baumbestand und einem Springbrunnen. Ferner befand sich ein Tennisplatz in dem Garten.

In den 1970-ziger Jahren wurde der Garten, durch den Bau eines großen Wohn- und Geschäftshaus und eines weiteren Mehrfamilienhauses an der Friedhofsstraße, leider immer kleiner. Das Gebäude wird auch heute noch als Wohnhaus genutzt.

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Baustoffhandel Cronrath, Büchlerhausen

Kugelbrunnen und alte ev. Volksschule

Hauptstrasse

Am 16. Mai 1998 wurde auf dem ehemaligen Schulhof vor der alten evangelischen Volksschule der Kugelbrunnen eingeweiht. Der Brunnen wurde nach Plänen des Ründerother Architekten Ulrich Kölsche gebaut und vom Heimat- und Verschönerungsverein finanziert.

Das alte evangelische Schulhaus im Hintergrund wurde 1870 gebaut. Bis 1960 machten Generationen von Ründerother Kindern hier ihren Volksschulabschluss nach der 8. Klasse.

Am 1. Dezember 1959 legte man den Grundstein zu einer neuen 6-klassigen evangelischen Volksschule, die am 1. November 1961 als „Paul-Gerhardt-Schule“ auf dem Rauscheid eröffnet wurde.

Nachdem hier 1961 die Schüler ausgezogen waren, wurde das Gebäude viele Jahre als „Wollschule“ genutzt. Das heißt, man konnte hier Wolle und Textilien für Strick- und Handarbeiten kaufen.

Heute befinden sich in dem Gebäude ein Steuerberatungsbüro und eine Agentur für Sport & Kommunikation.    

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung von:

Stefan Mühlberg – Steuerberater

Ohler Freiheit

Ohler Straße/
Im Bruch

Ohler Freiheit

Die Bezeichnung „Freiheit“ für Straßen und Plätze findet man häufig in alten historischen Städten und Ortschaften. Zum Beispiel „Deutzer Freiheit“ in Köln, wo in alter Zeit die „Brüderstraße“ aus dem Bergischen auf den Rheinübergang hinüber nach Köln zulief. Als weitere Beispiele ist die „Große Freiheit“ in Hamburg oder die „Alte Freiheit“ in Wuppertal zu nennen. Mit „Freiheit“ wurden früher Örtlichkeiten bezeichnet, die als Ortsdurchgang oder Ein- und Ausgang eines alten Handelsweges von besonderer Bedeutung waren. Die Landesherren solcher Örtlichkeiten haben oft besondere Privilegien (Vorrechte) eingeräumt. An solchen Straßen im jeweiligen Ort mussten keine der sonst üblichen „Abgaben“ entrichtet werden, man konnte sich „frei“ von Besteuerung niederlassen, was für Handwerker oder Kaufleute ein attraktiver Vorteil war.

Für die „Ohler Freiheit“ hier an der Mühlenbrücke / Ohlerstraße hat sich so eine Entwicklung nie ergeben. Der Name sollte aber vermutlich daran erinnern, dass hier ein wichtiger Weg war, nämlich eine jüngere Route der mittelalterlichen „Zeithstraße“, die von Drabenderhöhe kommend über Kaltenbach nach Ründeroth führte.

Nach der Vereinschronik hatte man bereits 1867 hier an dieser Stelle eine kleine Parkanlage mit Eichen und Buchen angelegt, die „Ohler Freiheit“. Diese in 143 Jahren gewachsenen prächtigen Bäume waren leider teilweise faul und wurden daher 2010 gefällt. Im Jahr 2012 hat der HVV in ehrenamtlicher Arbeit neue Bäume gepflanzt sowie Bänke und einen Tisch aufgestellt, in der Hoffnung, dass sich Menschen auch in Zukunft an der „Ohler Freiheit“ erfreuen.

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Volksbank Oberberg eG

Sparkasse Ründeroth

Hauptstrasse 21

Dieses schöne Haus gehörte früher dem Sanitätsrat Dr. Beck und wurde nach einem Umbau im Jahre 1955 von der ehemaligen Sparkasse Ründeroth gekauft und genutzt. Die Sparkasse wurde 1882 gegründet und hatte in ihrer langen Geschichte verschiedene Geschäftsräume. Von 1882 – 1903 in der Unterdorfstraße in Wallefeld, von 1903 – 1912 in der Hüttenstraße 20, von 1912 – 1938 im alten Rathaus und von 1938 – 1955 in der Hauptstraße 1. Danach erfolgte der Umzug in das jetzige Gebäude. In den oberen Etagen befanden früher noch das Notariat, eine Arztpraxis und eine Wohnung. Heute hat in der 1. Etage ein Steuerberater seine Geschäftsräume.

Bald waren die Geschäftsräume der Sparkasse zu klein. 1964 erfolgte der Baubeginn für das moderne Erweiterungsgebäude in dem sich heute ein Teil der Geschäftsräume befinden.

Die Sparkasse Ründeroth fusionierte 1971 mit der Kreissparkasse Waldbröl zur Zweckverbandssparkasse des Oberbergischen Kreises und Ründeroth. Diese ging 1985 durch eine Fusion in die Kreissparkasse Köln auf. Heute wird die ehemalige Sparkasse Ründeroth als Geschäftsstelle der Kreissparkasse Köln geführt.       

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Kreissparkasse Köln

Schützenhof

Markt 1

Schützenhof Ründeroth

Der Schützenhof ist ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit traufseitigem Giebel, flachbogiger Luke und stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Der Schützenhof wurde 1834 von dem Schankwirt und Metzger Heinrich Fassbender gebaut. 1866 übergab der das Haus seinem Schwiegersohn, dem Bäcker und Konditor Karl Kotz. Von dieser Zeit an gab es im Schützenhof auch eine Konditorei. Der nächste Besitzer, Otto Jaeger, ein Bruder des Wirtes im Baumhof, Karl Jaeger, führte die Konditorei weiter.

Erst der nächste Besitzer, Albert Sander, der den Schützenhof von Otto Jaeger übernahm, führte das Haus wieder als reine Schankwirtschaft. 

Heute ist der Schützenhof ein beliebtes Steakhaus und wird vom Besitzer Tomislav Matic mit seiner Familie selbst geleitet.  

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung von:

Tomislav Matic – Steakhaus Schützenhof

Villa Dörrenberg

Oststraße 10

19o1 ließ Eduard Dörrenberg jun. diese prächtige Jugendstilvilla bauen, in der früher ein Teil der Fabrikantenfamilie wohnte. Heute wird das repräsentative Gebäude von der Firma Dörrenberg Edelstahl nach umfangreichen Renovierungsarbeiten als Tagungs- und Schulungsgebäude genutzt. Mehrere Villen der Unternehmerfamilie prägen heute noch den Ortskern von Ründeroth.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht das Verwaltungsgebäude der Firma Dörrenberg. An das Gebäude erstreckt sich das ausge-dehnte Betriebsgelände des Edelstahlwerkes. Das Werk kann auf eine über 150-jährige Geschichte zurück blicken und ist aufs engste mit dem Ort verbunden.

Die Firma wurde am 1. Mai 1860 von Friedrich und Rudolf Dörrenberg offiziell unter dem Namen „Eduard Dörrenberg Söhne“ gegründet. Aber schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts war die Familie Dörrenberg im Eisengewerbe tätig und besaß eine Reihe von Hämmern an Agger und Leppe. Entscheidend für die weitere Firmenentwicklung war der Kauf der Ründerother Hütte nebst Puddelofen im Jahr 1869. Der 1782 im Leppetal unterhalb von Bickenbach errichtete Wasserhammer, besser bekannt als „Oelchens Hammer“, war bis 1993 im Firmenbesitz und ist heute als technisches Kulturdenkmal im Besitz des Rheinischen Industriemuseums und kann nach Absprache besichtigt werden.

Bis heute ist Ründeroth der Hauptstandort der „Dörrenberg Edelstahl GmbH“. Nach mehr als 150 Jahren, zahlreichen zukunftsweisenden technischen Innovationen und wichtigen Expansionsschritten ist Dörrenberg Edelstahl mit seinen rund 500 Mitarbeitern ein lokal verwurzeltes und global aufgestelltes mittelständisches Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Spanien, Singapur und der Türkei.  

Diese Tafel entstand mit der freundlichen Unterstützung von:

Dörrenberg Edelstahl GmbH

Ehemaliges Wohnhaus des Bürgermeisters Eduard Dörrenberg

Hauptstrasse 27

Das Haus vor dem sie stehen ließ Kommerzienrat Eduard Dörrenberg 1844 in klassizistischen Formen mit traufseitigem Eingang in der mittleren von 5 Achsen bauen.

Eduard Dörrenberg wohnte hier bis 1909. Er war von 1876 bis 1878 Bürgermeister von Ründeroth. Danach wurde das Gebäude viele Jahre als Wohnhaus genutzt. Anfang der 1970-ziger Jahre befanden sich in dem Haus eine Altentagesstätte und die öffentliche Bücherei, bevor das Haus im Herbst 1985 an die Volksbank Oberberg eG verkauft wurde.

Bei den Renovierungsarbeiten wurde der seitlich am Haus befindliche Wintergarten durch einen modernen Anbau ersetzt. Der Wintergarten wurde abgebaut und steht heute am Wohnhaus der Malerin Heike Richter auf dem Mühlenberg.

Zwischen diesem Haus und der 1889 erbauten Villa seines Bruders Rudolf Dörrenberg (heute Kreissparkasse) lag ein großer, wunderschöner Garten. In der Mitte stand ein großer Brunnen mit einer hohen Wasserfontäne. Der Garten wurde 1929 von der Familie Dörrenberg an Ründeroth als Kurpark verkauft. Ein Teil des Gartens ist heute noch hinter den jetzigen Geschäftshäusern erhalten und wird u.a. vom Heimat- und Verschönerungsverein gepflegt.    

Die Volksbank Oberberg eG hatte ab 1989 in diesem Haus ihre Geschäftsstelle Ründeroth, bevor sie im Herbst 2014 in einen Neubau schräg gegenüber umzog.

Heute befindet sich das Haus im Eigentum von Dr. med. Indra Missaghian-Marx, die hier eine Facharzt- praxis für Physikalische und Rehabilitative Medizin -Akupunktur- führt.    

Diese Tafel entstand durch die freundliche Unterstützung der:

Volksbank Oberberg eG